Über die Markus-Gemeinschaft

In der Gegend um Weimar, Erfurt, Jena und Eisenach erlangte die kulturelle Entwicklung Mitteleuropas mit dem deutschen Idealismus ihren vorläufigen Höhepunkt, bevor der Materialismus mit seinem geistigen Unverständnis diese Entwicklung zunichte machte. In einer Zeit gesteigerter Kulturlosigkeit möchte die Markus-Gemeinschaft erneut anknüpfen an das, was durch Persönlichkeiten wie Fichte, Schiller, Goethe, Novalis und andere zur Förderung der Menschheitsentwicklung erarbeitet, aber nicht zur Reife geführt wurde.

Der Name „Markus“ stammt von einer Gestalt aus Goethes Gedichtfragment „Die Geheimnisse“.
In Hauteroda widmeten sich bereits 1972, zu DDR-Zeiten, eine Gruppe von Menschen unter großen Opfern der Betreuung von geistig behinderten Kindern. Nach der Wiedervereinigung konnten sie diese Arbeit so nicht weiterführen. Dem Hilferuf folgten Personen, von denen einige schon seit Jahren in Dörfern der Camphill-Bewegung in England tätig waren und Erfahrung für die Gründung neuer Dorfgemeinschaften sowie einer Umwelt und Sozialtherapie mitbrachten. Sie bildeten 1993 eine Initiativ-Gruppe, diese Aufgaben zu übernehmen und den Zeitforderungen gemäß zu erweitern.

Daraus ging die Markus-Gemeinschaft hervor, die heute eine Lebensform von Familien und Einzelpersonen ist, worin scheinbar gesunde und kranke Menschen gemeinsam daran arbeiten, aufbauend in Sozial-, Kultur- und Wirtschaftsstrukturen zu wirken und dabei für Benachteiligte geschützte Lebensräume und förderliche Arbeitsstätten sowie ihre Wiedereinbindung in die Gesellschaft zu realisieren. Somit sind unsere seelenpflegebedürftigen und geistig behinderten Menschen sehr wertvolle Mitarbeiter, weil gerade sie entscheidende Beiträge zur Bewältigung der genannten Aufgaben leisten. Durch ihre Menschlichkeit und ihre Fähigkeit, allen Widrigkeiten zum Trotz, Zukunftsvertrauen zu entwickeln, können sie unsere Lehrer sein und ermutigen uns dazu, diese Arbeit der Erneuerung überhaupt in Angriff zu nehmen.